Welch ein Segen

Der Bundesrat hat heute ab 1. Januar des kommenden Jahres das so genannte Elterngeld beschlossen.
Damit sollen Familien angeregt werden, Kinder in die Welt zu setzen.

Ebenso wurde der Ruf laut, dass mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren einegrichtet werden sollen.

Als Mutter kann ich über solche Gedanken nur den Kopf schütteln.

Glaubt denn jemand, Familienplanung sei von maximal 14 Monaten Startkapital und späterem Kindergeld abhängig?

Verbessern sich denn Arbeitsbedingungen für Eltern, wenn Kinder kaum Lobby haben und in bestimmten Bereichen immer noch als störend empfunden werden?

Glaubt der Staat ernsthaft, dass zu wenig finanzielle Unterstützung dazu geführt hat, dass immer weniger Kinder in Deutschland geboren werden?

Pfffffffff!

http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/225204/fm/0/SH/0/depot/0/
pathologe - 3. Nov, 12:59

Was ist mit Kindern über drei Jahren? Werden die dann "zum Anlernen" von Papi in den Schlosserbetrieb mitgenommen? Oder von Mami in den Discounter ihres Vertrauens, in dem sie dann zwischen Sonderangeboten und heruntergefallenen Gurkengläsern "Überleben" spielen dürfen?

Und später dann? Aus welcher Statistik werden die Kinder nach der Schule, ohne Ausbildungsplatz, dann herausgelogen?

Seltsame Kurzsichtigkeit.

C. Araxe - 3. Nov, 13:12

Kinder ab 3 Jahre bis zum Schuleintritt haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Allerdings beträgt die Betreuungszeit meistens nur 4 Stunden, auf die man Anspruch hat, womit nicht einmal ein Halbtagsjob vereinbar ist.
sillerbetrachter - 3. Nov, 13:46

es beginnt schon damit, dass eine mutter am dritten geburtstag ihres kindes wieder die arbeit aufnehmen muss, weil sie sonst KEINEN anspruch auf wiedereinstellung hat. später werden die kinder dann so betreut, dass man als elternteil entweder irgendwie ein gefühl der vernachlässigung mit sich rumträgt oder eine kinderfrau einstellen muss. das fernsehen hat bereits reagiert: es werden großeltern gecastet..
diesem staat ist noch nicht klar, dass kinder und jugendliche seine zukunft sind.
toronto21 - 4. Nov, 13:55

Stimmt. Totaler Schwachsinn. Man schaue sich nur die Reaktion einiger Menschen am 31.10.2006 an. Da verkleiden sich kleine Pökse und wollen ein wenig Halloween feiern und die Erwachsenenwelt hat nichts besseres zu tun, als von Erpressung zu faseln. Kinder sind in diesem Land einfach nicht willkommen.

Stattdessen bedauern es einige Kirchenvertreter, dass die Kinder mit so langweiligen Reformationstagen einfach nichts anfangen können. Ja schade aber auch. Ich vergesse auch jedes Jahr, was am Reformationstag noch mal stattgefunden hat. Weil es einfach langweilig, dröge und uninteressant verpackt ist. Deswegen hole ich lieber jedes Jahr meinen Tonkürbis raus, stelle ein Teelicht rein und erfreue mich des Anblicks meines gruseligen Tonkürbis und dessen Lichtspiel an der Wand. Und ich bin 41, sollte also mit drögen Reformationstagen mehr anfangen können. Kann ich aber nicht. Bin halt auch noch kindlich veranlagt. ;-)

Dafür bin ich abends durch die Straßen gejoggt und habe den Kindern beim "Trick or treat" zugeschaut.

sillerbetrachter - 4. Nov, 17:58

mit kirchlichen feiertagen habe ich auch nix am hut. mit halloween auch nicht. aber, dass die dötze an die tür kommen, das finde ich ne lustige idee. deshalb bekommen sie auch süßes.
wie wenig raum kindern in unserer gesellschaft manchmal gegeben wird, wurde mir letztens in der großstadt wieder klar. da habe ich nach langer zeit mal wieder ein schild gelesen mit den worten :SPIELEN auf dem hof verboten!
Au-lait - 4. Nov, 15:00

Politik ist der Tummelpfuhl allzu einfacher Wahrheiten. Politiker versuchen ja auch, das Volk glauben zu machen, dass Studiengebühren in der intendierten Form sinnvoll sind. Über kurz oder lang werden die Mehreinnahmen außeruniversitären Zwecken zu Lochstopfzwecken zugeführt, die Unis darben weiter, und es wird zunehmend unattraktiver, überhaupt noch zu studieren in einem Land, das die Bildung als letztes großes Faustpfand besitzt. Logischerweise wird nun auch beklagt, dass Kinder derjenigen Familien, die das Studium ihres Kindes nicht finanzieren können, nun vermehrt Ausbildungsplätze besetzen, die früher von Jugendlichen mit niedrigeren Schulabschlüssen als einem guten Abitur besetzt werden konnten. Und das, wo doch eh schon zu wenig Ausbildungsplätze frei sind. Was tut die Politik? Sie verurteilt die unsozialen Ausbildungsplatzwegschnapper für ihr unverantwortliches Verhalten. Argh!

sillerbetrachter - 4. Nov, 18:05

seit ich mich ein wenig näher mit politik beschäftige ist mir klar geworden, dass die kandidaten wenig bodennähe und manche schon lange kein interesse am menschen an sich haben! es geht um besitzstandswahrung und stimmenfang.
es ist schon lange bekannt, dass weder genügend ausbildungsplätze für alle noch gute studienbedingungen gleich sind. die PISA studien zeigen gerade in der brd, dass eine gute chance in der bildung immer mehr abhängig von dem sozialen status der eltern wird. das ist eine schande ohnegleichen!!
politik nutzt das "dubistschuld" prinzip schamlos aus und schürt dieses sinnlose feuer ja auch weiter. solange springermedien die meinung machen, wird sich daran auch wenig ändern, fürchte ich!

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Viel
Glück, aber ich bin sicher: man liest sich wieder.
pathologe - 26. Jun, 13:05
Und tschüß
Wir haben schon in den letzten Monaten kaum Muße gehabt,...
sillerbetrachter - 26. Jun, 12:33
Verstrahlt
Die Katastrophe in Japan gehört für uns zu den schlimmsten...
sillerbetrachter - 19. Mär, 16:11
Willst du Hamster leihe?
Dinge gibt es.... http://www.feldham sterverleih.de/home.htm
sillerbetrachter - 17. Mär, 20:52
100 Jahre Frauentag
Sind wir (bis auf den "winzigen Unterschied" ) alle...
sillerbetrachter - 8. Mär, 21:51

Suche

 

Status

Online seit 6899 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Jun, 13:05

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren